Gedichtanalyse – verfehlte Aufgabenstellung (Beispiel)

Dieser Tage erreichte mich ein Hilferuf per mail: „Vielleicht können Sie mir helfen. Ich muss für die Schule (ich besuche die 10. Klasse einer bayrischen Realschule) herausfinden, in welcher Epoche das Gedicht ‚Gemeinsam’ von Rose Ausländer geschrieben wurde und an welchen Merkmalen man dies erkennt. Für Nachkriegsliteratur war es meines Erachtens schon zu spät, ebenso für die Moderne. Aber für die Literatur der Gegenwart passen die Merkmale nicht. Bitte können Sie mir helfen. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.“

Da ich das Gedicht nicht kannte, habe ich es im Netz gesucht und gefunden: http://www.phil-fak.uni-duesseldorf.de/frauenarchiv/gedicht/gedichte/auslaender_gemeinsam.html Dort ist auch gleich im Titel die Entstehungszeit angegeben: 1977/79. Aber welche Epoche ist das?

Ich habe mich um eine kurze Analyse und eine Antwort für die Fragestellerin J. aus Bayern bemüht:

„reimlos;

Bedeutung des Zeilenschnitts;

Widerspruch der geteilten/ungeteilten Welt: die ungeteilte als Hoffnung, die geteilte als Erfahrung, mit der Mahnung ‚Vergesset nicht‘ und der Beschwörung der Gemeinsamkeit -> verweist evtl. auf Zeit des Kalten Krieges, der NATO-Nachrüstung (gegen russische SS20-Raketen) in den 70er Jahren“.

An formalen Merkmalen kann ich keine Epoche erkennen, höchstens eine Datierung „nach Brecht“ vornehmen. Ohne die Zeitangabe im Titel würde ich aber auch keine bestimmte Entstehungszeit erkennen können – erst mit dieser Zeitangabe kann ich einen potenziellen zeitgeschichtlichen Hintergrund des Gedichtes benennen. Wegen der großen Harmlosigkeit der Gemeinsamkeiten bzw. der traditionellen Vorstellungen (gemeinsam reisen, Berge besteigen, Himbeeren pflücken, sich von den vier Winden tragen lassen) könnte ich noch auf eine Frau aus der Friedensbewegung als Verfasserin tippen.

So, und jetzt meine Frage an die verehrte Kollegin aus Bayern, Lehrerin an der Realschule (ich unterstelle einmal, dass es eine Kollegin ist): Was soll die Aufgabenstellung leisten (an Merkmalen des Gedichts eine „Epoche“ erkennen – welche denn?) und wie sollen die armen Schüler dafür eine vernünftige Antwort finden? Die Aufgabenstellung taugt nur dafür, dass man (und frau) ab sofort weiß: Eine solche Aufgabenstellung ist dämlich; anhand dieser Aufgabenstellung und der Verzweiflung der Schüler angesichts der Aufgabenstellung kann man den Schülern nur zeigen, dass diese Aufgabenstellung verfehlt ist. Auch das ist eine Einsicht.

Mein Gott, den es vermutlich nicht gibt, wenn ich in der mail schon lese: Merkmale der Nachkriegsliteratur, Merkmale der Gegenwartsliteratur – wozu müssen die armen Würstchen in der 10. Klasse Wörter für solche „Merkmale“ auswendig lernen? Wie wäre es, wenn sie stattdessen Freude an Gedichten fänden und sie verständen, eventuell auch als naiv verwerfen könnten?

Gedichtanalyse – Beispiel, mit methodischem Kommentar (Ina Seidel: Trost)

Ina Seidel: Trost

Text: https://gedichte.xbib.de/Seidel%2C+Ina_gedicht_Trost.htm

Geläufig ist seit 1937 (Ina Seidel: Gesammelte Gedichte) der 2. Vers in folgender Fassung: „Was bangst du nur?“ Außerdem sind die Personalpronomen groß geschrieben. Das scheinen keine „wesentlichen“ Änderungen zu sein; aber wenn man das Gedicht veröffentlicht, müsste man sich textkritisch (und nach gründlichem Quellenstudium) für eine der beiden Varianten als den maßgeblichen Text entscheiden.

Anleitung zum Analysieren
Arbeitsanweisung: Kreuzen Sie jeweils die richtige Lösung mit Bleistift an, tragen Sie in die Leerzeilen Ihre Antworten ein; besprechen Sie danach Ihre Lösung zur Korrektur mit einem Mitschüler!
Die Überschrift „Trost“ ist eine Anweisung zum Verständnis des Gedichtes. Stammt sie
von der Dichterin (  ) oder vom sprechenden Ich (  )?
Formal ist das Gedicht eine Rede eines „Ich“ an ein „Du“. Das „Ich“ ist
(  ) ein lyrisches Ich – oder
(  ) die Dichterin Seidel; „du“ (klein geschrieben!) ist
(  ) das lesende Ich oder
(  ) eine andere anwesende Person? [Beachte auch die drei Fragen am Ende des Gedichtes: Stellt man solche Fragen sich selbst oder anderen?]

Verschiebt die spätere Großschreibung des Pronomens „Du“ vielleicht etwas den Sinn des Gedichtes? _____________________________________________________________________

Der 1. Vers ist paradox, wenn man „unsterblich“ nicht als Metapher lesen will. Wieso?

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Ist „unsterblich“ eine Metapher, oder wird hier ein göttliches Prädikat auf die Linden und ihr Duften übertragen? [Beachten Sie auch den Kontrast ‚du wirst vergehn / der Sommer wird stehn’ und die Spannung zwischen den drei Fragen am Ende und dem letzten Vers!]

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Wird im 1. Vers ( ) eine Wahrnehmung beschrieben oder ( ) die Natur gepriesen?
Der 2. Vers ist ein Frage – wie hängt sie gedanklich mit dem 1. Vers zusammen?

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Wenn man den Zusammenhang zwischen den beiden ersten Versen gesehen hat, kann man die Funktion von V. 3-7 angeben: Dort wird _________________________, dass die erste Frage (V. 2) ____________________________________________________
Das sieht man vor allem am Kontrast der Aussagen über die Zukunft des Du und des Sommers (= Natur): ‚Du wirst ___________________, der Sommer wird stehn’;

„stehn“ bedeutet so viel wie ___________________________. [In der klassischen Philosophie wird Ewigkeit als nunc stans, als stehendes Jetzt begriffen.]
„leuchtend“ ist ein altes Prädikat Gottes (doxa, der Lichtglanz; vgl. den Heiligenschein) und bereits bei Goethe auf die Natur übertragen: „Wie herrlich leuchtet mir die Natur…“ (die Herbst-Thematik des Expressionismus ist vorbei: Trakl, Verfall, und andere!).
„deine Füße“: Ist das ( ) pars pro toto (Metonymie), also gleich „du“, oder ( ) Herabminderung des Menschen auf ein im Staub kriechendes Wesen? [Vgl. die Bibel: Gen 2,4 ff.: Gott nahm Staub vom Acker und hauchte ihm den Lebensatem ein.]

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Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen dem Atemwehn des Sommers und dem Hauchen Gottes in Gen 2,4 ff.?

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[Vgl. dazu das Prädikat „arm“ für den Menschen bzw. die Menschenbrust!]
„die arme Menschenbrust entbinden“ enthält eine Leerstelle, da nicht gesagt wird, wovon sie entbunden wird. Was würden Sie sinngemäß einsetzen? _______________________

Wozu wird der Leser durch eine Leerstelle aufgefordert? ______________________________

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In Vers 8 und 9 werden drei Fragen gestellt, über die Sie schon nachgedacht haben. „Hier“ ist immer der Standpunkt eines Sprechenden (ich-hier-jetzt): Wer konstituiert das „hier“ in den Fragen in Vers 8?

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Wie hängt die letzte Frage mit den beiden vorangehenden gedanklich zusammen? Sollte man sie als ( ) rhetorische oder ( ) echte Frage begreifen?

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Beachten Sie bei Ihrer Antwort auch das Verhältnis der dritten Frage zum letzten Vers:

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Im letzten Vers wird der 1. Vers wiederholt. Was leistet diese Wiederholung für das, was das Ich dem Du zu sagen hat?

Überlegen Sie zum Schluss noch einmal, wer wen in der Textebene tröstet:
(  ) Das Ich tröstet sich selbst in einer Reflexion oder Meditation;
(  ) das Ich tröstet ein Du. – Außerhalb der Textebene, in der „Realität“
(  ) tröstet Ina Seidel ihre Leser über deren Vergänglichkeit,
(  ) preist sie primär die Natur.

Zum Rhythmus des Gedichtes:
Wir finden einen umarmenden Reim, einen Paarreim und wieder einen umarmenden Reim. Wie wirkt die Spannung zwischen dem sprachlogischen Aufbau (s. oben) und den klanglichen Einheiten?

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Wir haben zwei echte Enjambements, und zwar von V. ___ nach V. ____ und von V. ___ nach V. ____. Sie stehen in gegensätzlichen Aussagen. Wie hört sich das durchgehende Sprechen hier an?

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Sie dürfen in jedem Vers ein, maximal zwei Wörter betonen. Setzen Sie auf die von Ihnen betonten Wörter mit Bleistift einen Akzent!
Für einen Vers gilt diese Regel (ein oder zwei betonte Wörter) nicht, und zwar für V. ___ Was besagt das für die Stellung dieses Verses im ganzen Gedicht?
Sie können nach Ihrer Analyse die Rezeption Ina Seidels durch ihre Leser(innen) beurteilen (vgl. 2. Arbeitsvorschlag zu Brecht: Vom armen B.B.). Sie sollten auf jeden Fall das Gedicht jetzt laut lesen und im Hören prüfen (mehrfach), wie sich die eine oder andere Lesart „anhört“, ob sie „stimmt“. – Und Sie sollten bedenken, was Sie hier beim Analysieren getan haben – lesen Sie dazu den folgenden Kommentar!

Methodischer Kommentar zur Analyse
Bei der Analyse eines Gedichts muss man zwei Ebenen unterscheiden: Der fiktionalen Ebene gehören das lyrische Ich und das angesprochene Du an; in der Realität gibt oder gab es Ina Seidel und ihre Leser damals und heute. Die Dichterin „spricht“ nur indirekt über ihren Text zu Lesern – aber was diese tatsächlich „hören“, steht weithin nicht in ihrer Macht, mag sie auch ihre „Intention“ beim Dichten gehabt haben. Sie hat zwar in die Überschrift „Trost“ eine Leseanweisung gepackt; aber das Nomen „Trost“ allein ist unbestimmt, und Leser müssen der Anweisung nicht Folge leisten.
Weil das Ich eine zusammenhängende Äußerung tut, sind zunächst die Gesprächssituation und die Gesprächsteilnehmer (aus der Äußerung heraus!) zu bestimmen: ein bangendes Du und ein tröstendes Ich, das zum Du spricht, ohne dass dieses Du zu Wort käme.
Diese Äußerung ist in sich strukturiert: Sie besteht nicht aus „Wörtern“, sondern aus Sätzen, die in einem Verhältnis zueinander stehen (Vers 1-2; Vers 3-7 als erklärende Begründung usw.). Es wäre also falsch, mit dem isolierten Wort „unsterblich“ anzufangen und zu schreiben, was einem dazu einfällt (beziehungsweise aus dem Wörterbuch die ganze Bandbreite möglicher Bedeutung abzuschreiben): Wenn ich als Vorwurf zu einem Bekannten sage: „Du hast mich unsterblich blamiert“, bedeutet „unsterblich“ etwas anderes als im 1. Vers: „Unsterblich duften die Linden.“
Es wäre auch verfehlt, die Dichterin „rhetorische Mittel“ gebrauchen zu lassen: eine Metapher in V. 1, einen Kontrast in V. 3 ff. Nein, das lyrische Ich ist die sprachlich handelnde Größe [auch wenn man als Schüler vielleicht „rhetorische Stilmittel“ sucht]: Das Ich stellt dem Du eine (rhetorische) Frage, um dessen Denken in eine Richtung zu lenken; das Ich stellt dem vergehenden Du den Sommer in seinem Bestand gegenüber, um zu begründen, dass zu bangen nicht richtig ist. Und ob Ina Seidel beim „Atemwehn“ an die Bibel gedacht hat, braucht uns nicht zu interessieren: Die Anspielung des Ichs auf Gen 2,4 ff. ist (für Kenner) spürbar; hier sieht man, wie der Horizont des Lesers das Verständnis des Textes mitbestimmt.
Wichtig ist auch, zu sehen, wo vom Sprecher offen gelassene Leerstellen sind, etwa bei „entbinden“: Man muss sich bewusst sein, dass man selber diese Stellen füllt.
Wir haben auch versucht, den Rhythmus (Betonung, Tempo, Klangbild aus den Reimformen) mit dem sprachlogischen Aufbau zu vermitteln: Es bringt wenig, Verse zu zählen oder Reimformen aufzuzählen. Hinzu kommt beim lauten Lesen  noch die Stimmführung mit Höhe und Tiefe, mit Lautstärke und „Farbe“: Das laute Lesen zeigt, wie man ein Gedicht versteht – vorausgesetzt, man kann so sprechen, wie man es will; dazu bedarf es einer langen Übung.

Gedichte analysieren – Methode der Gedichtanalyse

Aufgabe bei der Gedichtanalyse ist es, das Gedicht als sinnvolles Klanggebilde zu beschreiben – es genügt nicht, den Inhalt zu reproduzieren und dazu sinn-lose Formelemente zu benennen; es ist vielmehr zu erklären, welche „Bedeutung“ du im Gedicht wahrnimmst. Du sollst das Gedicht als ganzes zur Kenntnis nehmen und mehrmals laut lesen, ehe du dich mit Einzelheiten befasst:

1. vom Sprecher her:
a) Situation: Wer spricht (wann, wo) zu wem über welches Thema?
b) Perspektive: Ich-Perspektive (Modalität? Betroffenheit des Sprechers?) oder Sicht eines Unbeteiligten? Wechsel der Perspektive?
Hat der Sprecher eine zeitliche Distanz vom Geschehen?
c) Sprechweise: der Rhythmus des Gedichtes, also
— Metrum und Taktstörungen (Betonung bestimmter Worte);
— die Pausen;
— innere Gliederung der Sätze;
— das Tempo (neue Gliederung eines Satzes durch Zeilenschnitt;
Kadenzen; zeilen- oder strophenübergreifendes Sprechen);
d) Sprechakt(e): beschreiben, bitten, anklagen, reflektieren, erzählen, inneres Gespräch führen… [-> Wortfeld „sprechen“!]

2. vom Aufbau des Textes her:
a) die Gedichtform: Strophen-, Reim-, Taktform;
b) Aufbau des im Text präsenten Sprachgeschehens (vom Sprecher her); gegliedert wird zum Beispiel durch Abwandlung des Themas, der Stimmung des Sprechers, des Adressaten (auf Pronomina und Anreden achten!), des Sprechaktes (manchmal Tempus- oder Moduswechsel) sowie durch chronologische oder kausale Zuordnung der einen Äußerung zur anderen.
Zum elementaren Verständnis des Aufbaus eines Gedichts („das Gedicht als kommunikatives Geschehen zwischen Sprecher und Hörer“) findest du den Aufsatz https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/zuerst-den-aufbau-von-gedichten-untersuchen-gedichtanalyse1-schritt/

3. von der Bildlichkeit her:
Welche größeren Bilder gebraucht der Sprecher? Was tragen sie zur Eigenart und Bedeutung des Textes bei? (Vgl. dazu
https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/bildhaftes-sprechen-formen-und-eigenart/)

4. Wenn man das Gedicht als Klanggebilde sieht (hört!), muss man auch dem Rhythmus eine zentrale Bedeutung beimessen – aus praktischen Gründen sehe ich hier davon ab, weil das im sogenannten Unterricht meistens zu weit ab führte (und kaum ein Schüler ein Gedicht sinnvoll laut sprechen kann).

Danach kann man sich Einzelheiten zuwenden und sie im Rahmen des Ganzen erklären – also erklären, was sie zur Bedeutung beitragen, zum Beispiel
– die Sprachebene und Satzbau;
– Lautung (Klangfarbe; Lautmalerei) und Reime;
– Spiel mit der Erwartung des Lesers: traditionell – originell;
– rhetorische Figuren (die wichtigsten sind Wiederholung, Vergleich, Metapher, Kontrast). (In gewisser Weise sind aber diese Einzelheiten bereits in den drei erstgenannten Aspekten enthalten; ja, diese drei Aspekte sind nur sich überschneidende Aspekte des Betrachtens, nicht des Gedichts selbst!)

Oft ist die „ursprüngliche“ Bedeutung von Texten nicht klar festzustellen; man muss auch zwischen möglicher „Aussageabsicht“ [obwohl die bei fiktionalen Texten ja relativiert ist, weil der Autor sich hinter einem fiktiven Sprecher verbirgt!], dem (vermuteten? erforschten?) Verständnis der ersten Leser und dem eigenen unterscheiden!
Schwankungen im eigenen Verständnis eines Textes kann man darlegen. Ob ein Gedicht einem persönlich etwas sagt, muss hier zurücktreten – dies gehört in den „Schluss“ der Analyse.
Überlegungen dazu, wie Menschen „normalerweise“ denken und handeln, dürfen nicht dazu führen, dass man den Text nicht ernst nimmt; dass der Sprecher vom „Normalen“ abweicht, kann zur Strategie des Autors gehören.

Die entscheidenden Fehler in den Gedichtanalysen meiner Schüler sind leicht zu identifizieren:
dass man nicht vom Sprecher, seiner Situation und seiner Perspektive ausgeht, sondern vom Inhalt;
dass man nicht sieht oder sagen kann, was der Sprecher in seinem Sprechen tut, sondern bloß „sagen“ abwandelt (er bringt zum Ausdruck, er meint…);
dass man nicht sieht, wie er spricht (in dem, wovon er spricht), sondern rhetorische Mittel, Pausen, Metrum und Reimformen usw. sucht;
– teilweise auch, dass nicht richtig zitiert wird (s. „Zitiertechnik“ hier in der Kategorie „Arbeitstechniken“).

Beispiele (zu Goethe: Maifest):

1. „Das ganze Gedicht besteht fast nur aus Enjambements, die das Tempo des Lesens beschleunigen und zum Sprechfluss beitragen. Dadurch wird auch die Euphorie des Sprechers unterstützt.“ NEIN, die Euphorie des Sprechers äußert sich in dem Tempo, mit dem er beinahe ohne Unterbrechung redet; das nennen wir dann, wenn es gedruckt ist, Enjambements.

2. „Es gibt das Wortfeld des Lichtglanzes, aus dem Ausdrücke gewählt werden, um den Eindrücken des lyrischen Ichs Ausdruck zu verleihen.“ NEIN, das lyrische Ich spricht jubelnd von allen Dingen, von denen es angestrahlt wird.

Auswertung: Es gibt zwei Logiken, die Logik des Erkennens und die Logik des Geschehens. Beim Erkennen gehe ich davon aus, dass ich Enjambements vorfinde; daraus schließe ich, dass das lyrische Ich schnell spricht und wohl erregt sein muss [ist]. In der Logik der Geschehens ist es dagegen so, dass das lyrische Ich erregt ist und deshalb so schnell spricht, also Enjambements fabriziert. – Beim zweiten Beispiel wird auch noch der Autor als fabrizierende Größe gedacht, der Ausdrücke auswählt; das lyrische Ich wählt keine Ausdrücke aus Wortfeldern, sondern spricht von dem ganzen Glanz der Welt; ich erkenne das als Wortfeld. Der analytische Begriff Wortfeld ist ein Begriff meines Erkennens, ebenso wie der des Enjambements; will ich die Phänomene verstehen, muss ich auf den Sprecher (hier das lyrische Ich) zurückgehen und dieses in seiner Gestimmtheit als die sprachlich handelnde Größe begreifen.

Problem des Verstehens, zweites Beispiel: „Ein zärtlich jugendlicher Kummer“ (Goethe)
Es geht offensichtlich darum, die drei Strophen als eine Einheit und in ihrer Einheit zu begreifen. Dazu machen Schüler folgende Vorschläge:
* Es wird der Übergang vom Winter zum Frühling beschrieben; die Einheit ist eine solche des Geschehens (Wechsel der Jahreszeiten);
* es wird beschrieben, wie der Jugendliche zum Jüngling und später zum arbeitenden Mann wird (oder das lyrische Ich als Mädchen und Frau); die Einheit wäre eine solche der Figuren und ihrer Entwicklung;
* der Autor Goethe setzt verschiedene Mittel ein, um irgendwelche Wirkungen zu erzielen; die Einheit wäre die eines vom Autor angefertigten Gedichts;
* es wird darauf verzichtet, eine Einheit zu finden; das äußert sich als Versuch, irgendwelche fröhlichen oder traurigen Wörter (!) oder Strophen zu finden bzw. irgendwo irgendwelche Stimmungen (ohne Träger der Stimmung – am einfachsten also: Stimmung in dieser Strophe) zu beschreiben – das ist der hilfloseste aller vorgestellten Versuche.
* Ich vertrete dagen die Auffassung, dass die Einheit eines Gedichtes vom Sprecher her gedacht (verstanden) werden muss: Das lyrische Ich (Sprecher) geht am Morgen durchs Feld, sieht seinen eigenen Kummer in der Natur gespiegelt, spricht mit oder zu sich selbst; dann blickt es voraus in den Mai, um zu begreifen, wieso die Natur „hoffnungsvoller“ als sein eigenes Herz ist. Dabei wird es selber in seiner Gestimmtheit von dem Aufbruch des Neuen, den es da vor sich sieht, ergriffen, wie sich in der letzten Strophe zeigt: Es preist einen Mann, den es im Feld Ende März arbeiten sieht, weil der trotz der ganz unfrühlinghaften Witterung (V. 26 ff.) mit der Feldarbeit begonnen hat und so zeigt, dass seine Seele „voll von Ernteträumen“ ist, dass also auch er von Hoffnung erfüllt ist.

Neben den üblichen literaturwissenschaftlichen Wörterbüchern (Metzler Literatur Lexikon, Schülerduden „Die Literatur“) sind gut
Braak, Ivo: Poetik in Stichworten. 7. Aufl. 1990
Müller, Hartmut: Training Gedichtinterpretation, Klett (3. Aufl. 1993)
Werner Riedel / Lothar Wiese: Klausur- und Abiturtraining. Deutsch 4. Einführung in die Lyrik. Aulis Verlag 1995

http://www.thomasgransow.de -> dort unter ‚Methodikunterricht‘
http://li-go.de/definitionsansicht/ligostart.html (dort „Lyrikanalyse“ und „Rhetorik/Stilistik“)
http://www.fernuni-hagen.de/EUROL/termini/welcome.html

Verslehre:

http://wwwhomes.uni-bielefeld.de/gibbon/Docs/kleinstedeutscheversschule.pdf
http://www.uni-due.de/buenting/02StilLaut_Normalschrift.html

http://de.wikipedia.org/wiki/Verslehre

https://www.uni-saarland.de/fileadmin/user_upload/Fachrichtungen/fr41_Germanistik/pdfs/info/Info_Basiswissen_LitWiss.pdf (dort S. 21 ff.)

Rhetorische Figuren:
https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/rhetorische-figuren/
http://www.joachimschmid.ch/docs/DMtStilmitt.pdf

Bildhafte Sprache:

https://www.lehrer-online.de/unterricht/sekundarstufen/geisteswissenschaften/deutsch/artikel/fa/rhetorik-themen-im-netz-bildhaftes-sprechen/

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/rhetorische-figuren/
http://www.uni-due.de/buenting/04Bildhafte%20Sprache.html


Ferner
:
Hervorragende Hinweise zum Verständnis von Klang und Rhythmus eines Gedichtes findet man in der Vorlesung „Praktische Stilistik“ von Prof. Buenting:
http://www.uni-due.de/buenting/downloads_stil.htm, dort 02 „Laut- und Normalschrift“; „5. Strophen“ muss dort allerdings „4.3 Strophen“ heißen, „6. Gedichtformen“ muss „4.4 Gedichtformen“ heißen; unter „Verse“ dann „5.1 Vorbemerkungen“ (statt „5.2 Vorbemerkungen“)! Vgl. dazu hier!

In der Interpretation kommt es darauf an, diese Ergebnisse der Analyse auf den Autor, auf seine sonstigen Werke, auf die Epoche und die literarische Tradition (und ihre Formen und Themen) zu beziehen.

P.S. Ich habe auf 3sat einen Film über die Arbeit der Profiler gesehen, die kriminalistische Fallanalysen erstellen. Mir ist aufgefallen, wie stark die kriminalistische Analyse der Gedichtanalyse gleicht. Mein Tipp: Schaut einmal unter den beiden Stichworten (gleichzeitig) „Fallanalyse Täterprofil“ [oder „operative Fallanalyse“] im Internet nach und achtet auf die Methode des Analysierens – dabei könnt ihr in einem vermutlich interessanten Bereich viel für die Gedichtanalyse lernen!
Links aktualisiert am 21.12.2017

Zuerst den Aufbau von Gedichten untersuchen (Gedichtanalyse, 1. Schritt)

Gedichte als Texte, d.h. als kommunikatives Geschehen verstehen

Warum fällt es Schülern oft schwer, Gedichte zu verstehen? Es gibt doch Einführungen in die Theorie der Lyrik, zum Beispiel die der Uni Essen (http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/lyrik/main.htm); dazu gibt es Übersichten über die rhetorischen Figuren (Basiswissen Schule: Literatur, hrsg. von Detlef Langermann. 2002, S. 139 ff., worauf man auch im Netz unter www.schuelerlexikon.de, dort unter „Literatur“, dort unter 2.3.4 „Stilmittel der Lyrik“ zugreifen kann). Ferner gibt es Anleitungen, wie man verständig mit Gedichten umgehen kann, z.B. in diesem Blog „Gedichte analysieren (Methode der Gedichtanalyse)“, wiederum mit vielen Links.

Trotz solcher Hilfen fällt es Schülern schwer, Gedichte zu verstehen. Ein Hauptgrund dafür ist meines Erachtens, dass zwar regelmäßig gefordert wird, man müsse den Aufbau beachten, dass aber nicht klar ist, was man dabei tun soll. (Man kann die Wendung „Aufbau eines Gedichts“ in die Suchmaske einer Suchmaschine eingeben oder meinen Links folgen und einmal dem Verständnis von „Aufbau eines Gedichts“ nachgehen:
http://www.schule-am-pc.de/Lyrik/Gedichtanalyse/gedichtanalyse.html
http://www.42.org/~sec/own/handout.html
www2.digitale-schule-bayern.de/dsdaten/8/511.pdf (Enzensberger)
http://www.literatur-wissen.de/Studium/Gedichtinterpretation/gedichtinterpretation.html
http://lrc-web.modlang.ohiou.edu/lrc/poetry/KATZ/Hilfen/Gedichtinterpretation/body_gedichtinterpretation.html
http://www.gallowsbird.de/gedichte.php?gedid=gedicht
http://www.muenster.org/mauritz/projekte_in/Storm_Gedicht/Storm_Gedicht.html)

Einer der Hauptgründe für die Schwierigkeiten besteht vermutlich darin, dass unter dem Aufbau eines Gedichtes nicht von allen Lehrern oder Germanisten das Gleiche verstanden wird. Untersuche selber, was man alles unter „Aufbau eines Gedichtes“ versteht, indem du die gerade genannten Links/Texte noch einmal unter dieser Fragestellung liest!

Ich möchte einen einfachen Weg zum elementaren Verständnis von Gedichten als Texten vorschlagen und den Begriff des Aufbaus von den formalen Elementen eines Gedichts trennen; wenn man diesen Weg geht, wird man viele rhetorische, literaturgeschichtliche und formale Blüten am Wegesrand zunächst nicht beachten, sondern deren Betrachtung auf später verschieben – zuerst muss man auf dem Weg zum Verständnis des Gedichtes als Text bleiben. Dieser Weg geht vom Sprecher des Gedichtes aus und folgt seinem sprachlichen Handeln bis ans Ende der Äußerung. Man könnte auch sagen: Man muss das Gedicht als kommunikatives Geschehen begreifen. Vorbereitet habe ich das Verständnis dieses Weges in den Aufsätzen „Analysieren – Vorüberlegungen zu einer Theorie“ und „Grundbegriffe sprachlichen Handelns“, alle in diesem Blog. (Vgl. auch R. Bergmann – P. Pauly – St. Stricker: Einführung in die deutsche Sprachwissenschaft, 3. A. 2001, Kap. X und XI; A. Linke – M. Nussbauer – P. Portmann: Studienbuch Linguistik, 5. A. 2004, S. 193 ff.)

Der entscheidende theoretische Begriff ist der des sprachlichen Handelns bzw. der Sprechakte [http://www-user.uni-bremen.de/~schoenke/tlgl/tlgldl2.html;
http://de.wikipedia.org/wiki/Sprechakte;
http://teachsam.de/arb/arb_targ3.htm (sehr simpel)
http://userpage.fu-berlin.de/~hagen66/01/ling-pragma.htm].
Im Gedicht sagt also der Sprecher (nicht der Dichter!) nicht nur etwas, sondern er tut etwas, indem er zu seinem fiktiven Hörer oder seinen fiktiven Hörern (nicht zum Leser!) spricht; im fiktiven Zeitraum des Sprechens trägt der Sprecher seine Äußerung vor. Die durch dieses Modell ermöglichten Leitfragen lauten:
* Wer oder was ist der Sprecher?
* Zu oder mit wem spricht der Sprecher?
* In welcher Situation ist der Sprecher (und/oder der Hörer)?
* Worüber spricht er dabei?
* Was tut er, indem er so spricht?
[Eine weitere, gerade für das Gedicht als Gedicht wichtige Frage wäre: „Wie spricht er?“ Aber damit wollen wir uns heute nicht befassen, wir beschränken uns zunächst aufs Elementare.]
In das sprachliche Handeln können auch „rhetorische Figuren“ hineinspielen; so könnte ein Sprecher durch Wiederholung etwas eindringlich darstellen oder seinen Zorn zeigen, durch ironische Bemerkungen spotten, durch rhetorische Fragen oder Übertreibungen jemanden angreifen usw. – dann gehören diese Figuren nicht zum „Schmuck“ eines Gedichtes, sondern zum Sprechakt und sollten dort berücksichtigt werden. Das gilt ebenso für Reime, soweit sie zum „Sinn“ der Äußerung beitragen und nicht bloß einen Gleichklang bilden. Auch Tempo und Lautstärke des Sprechens sowie die Melodie der Stimme (Höhe, Pathos) sind durch den Sprechakt bedingt und können nur von ihm her erschlossen und gestaltet werden.

Mit dieser Sicht auf das Gedicht als Text fängt das Verstehen an; ich übe sie ab Klasse 5 in meinem Unterricht ein. – Ich habe im Folgenden einige Gedichte, die im Netz zugänglich sind, nach drei Graden der Komplexität geordnet. Ich nenne zuerst diese Gedichte und führe dann an zwei Gedichten des zweiten und dritten Schwierigkeitsgrades vor, wie die Leitfragen beantwortet werden können.

1. Einfache Gedichte
* E. Kästner: Sachliche Romanze, z.B.: http://www.joerg-gessner.de/prv/zitate/erich_kaestner/kaestner02.html
Das ist eine Erzählung, mit Situierung in der 1. Str.
* E. Mörike: Septembermorgen, z.B. http://www.gedichte.co/moe_e08.html
Ein Sprecher beschreibt das, was er (noch) sieht, und das, was der Hörer bald sehen wird.
* St. George: Komm in den totgesagten park, z.B. http://www.deanita.de/herbst_george.htm
Das ist eine Serie von Aufforderungen, an einen Hörer gerichtet.
* W. Busch: Der volle Sack, z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/bus_w02.html
Das ist eine (indirekt) lehrhafte Erzählung vom Dialog eines eingebildeten Sacks mit den Ähren, mit einleitender Situierung.

2. Zweiteilung im Gedichtaufbau
* R. M. Rilke: Herbsttag, z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/ril_rm05.html
Der Sprecher betet zu Gott, anschließend reflektiert er die Situation der „jetzt“ Einsamen (letzte Str.).
* J. Krüss: Das Feuer, z.B. http://www.mittelschulvorbereitung.ch/content_new/ssv/TE55fFeuer.pdf
Hier fragt jemand den Zuhörer, ob er auch alles vom Feuer wahrnimmt; am Ende berichtet er vom Verlöschen des Feuers.
* E. Kästner: Herr im Herbst, z.B. hier (dort das 2. Gedicht)
Hier beschreibt einer, was er beim Gang durch eine verregnete Stadt wahrnimmt; zwischendurch reflektiert und bewertet er es.
* G. Keller: Abendlied, z.B. http://www.kreudenstein-online.de/Bestattungskultur/poesie/abendlied.htm
Es spricht jemand die eigenen Augen (und damit sich selbst) an, mit eingeschobenem Vorausblick auf den Tod.
* Th. Fontane: Die Brücke am Tay, z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/fon_t13.html
Eine Erzählung vom Zugunglück an der Brücke, mit einem rahmenden Bericht zweier Gespräche der Hexen. [In Goethes Ballade „Der Fischer“ ist es umgekehrt so, dass der Bericht über die Begegnung des Fischers mit der Meerfrau den Rahmen bildet, innerhalb dessen ihr Gespräch wörtlich berichtet wird; ebenso ist es in Goethes Ballade „Erlkönig“, wo das berichtete Geschehen wieder der Rahmen ist, in dem die Gespräche wörtlich berichtet werden.]
* Th. Storm: Im Herbste, z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/sto_t05.html
Innerer Dialog eines alternden Mannes mit seiner Frau, mit einleitender Beschreibung der Situation (schon komplexer).
* F. Nietzsche: Vereinsamt, z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/nie_f03.html
Hier wird ein „Vogel“ angesprochen, mit Beschreibung eines frühen Wintertages zu Beginn und am Ende (schwierig wegen der Bilder).

3. Komplexe Gedichte
* E. Kästner: Der Handstand auf der Loreley, z.B. http://www.weiterbildungskolleg-duisburg.de/deutsch/seite11.htm
Ortsbeschreibung, einleitender Kommentar zu Heldensagen heute, Erzählung, Schlusskommentar
* K. Tucholsky: Augen in der Großstadt, z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/tuc_k.html
Beschreibung einer alltäglichen Erfahrung, Reflexion, Belehrung des Du, mit eingeschobenem Refrain
* M. Claudius: Abendlied , z.B. http://meister.igl.uni-freiburg.de/gedichte/cla_m02.html
Beschreibung einer abendlichen Landschaft, Belehrung der Hörer, Bekenntnis (das Ich einschließend), Gebet; zum Schluss fordert der Sprecher die (Glaubens)Brüder auf, getrost zu schlafen, und bittet Gott um dessen Huld.
(Lösungen gibt es in meinen Analysen „Gedichte“ bei https://norberto42.wordpress.com, jeweils unter der Kategorie „Gedichte“.)

4. Überkomplexe Gedichte: Als Beispiel nenne ich Goethes „Marienbader Elegie“, die man ohne Analyse des Aufbaus (also rein in der „inhaltlichen“ Abfolge der Strophen) überhaupt nicht versteht.

1. Beispiel
Nietzsche: Vereinsamt
Wer oder Was ist der Sprecher? Es ist ein nicht greifbares Ich, das sich an ein Du wendet (und deshalb „ich“ sein muss). Das Du wird in der 2. bis 5. Strophe direkt angesprochen, ist aber in der 1. und 6. Strophe jeweils mit gemeint.
Was tut der Sprecher? Zunächst beschreibt das Ich eine vorwinterliche Situation außerhalb der Stadt (V. 1 f.) und äußert die Erwartung, dass es bald schneien wird (V. 3); darauf folgt eine allgemeine Seligpreisung derer, die „jetzt noch“, also in dieser kalten Zeit Heimat haben. Danach wendet das Ich sich an das unbekannte Du und beschreibt mitfühlend dessen Situation (V. 5 f.), worauf es, anknüpfend an dessen Schauen, vorwurfsvoll fragt, warum das Du denn überhaupt [aus der Stadt?] in „die Welt“ entflohen sei. Es greift dieses Stichwort auf und erklärt, was „Welt“ bedeutet (V. 9 f.); dann folgt eine Erklärung, warum das Du nirgends Halt machen kann oder darf (V. 11 f., entgegen dem, was es zu tun versucht, V. 5 f.). Mit dem folgenden „Nun“ (V. 13) knüpft das Ich in einer zweiten Beschreibung der Situation des Du an V. 5 sowie an die 1. und 3. Strophe an (V. 13 f.) und erklärt (begründet) die innere Logik des Weiterwandernmüssens mit dem Rauch-Vergleich (V. 15 f.). Gemäß dieser Logik fordert der Ich-Sprecher das als „Vogel“ (und damit Anti-Krähe) bezeichnete Du auf, zu fliegen (statt weiter zu zögern) und seinen Schmerz zu verbergen (5. Strophe). In der 6. Strophe wiederholt das Ich seine Landschaftsbeschreibung, nur mit dem Unterschied, dass jetzt sein Weherufe alle (und damit auch das Du) trifft, die keine Heimat haben.
Der Sprecher spricht also über die Situation der Welt vor Wintereinbruch und stellt dem Krähenflug zur Stadt die Notwendigkeit entgegen, dass das Du seinen Aufbruch in die Welt konsequent zu Ende führt; er fordert das Du dazu auf, wobei unklar bleibt, ob er Mitleid mit dem Du hat (V. 3 f.; 23 f.) oder dort nur allgemein erklärt, was es bedeutet, (keine) Heimat zu haben.

2. Beispiel
M. Claudius: Abendlied
Das Ergebnis kann man in meinem Aufsatz „Matthias Claudius: Abendlied – Analyse“ nachlesen.

Einschränkungen zum Schluss

1. Kann auch die pure Gedichtform (Ivo Braak: Poetik in Stichworten. 7. Aufl. 1990, S. 152 ff.) von Bedeutung sein? Das gilt meistens für Sonette
[http://de.wikipedia.org/wiki/Sonett
http://www.sonett-archiv.com/index2.html];
das gilt für alle Gedichte, die wesentlich durch ihre Form bestimmt sind, zum Beispiel
* Abc-Gedichte (James Krüss erzählt z.B. seinen Lebenslauf, orientiert sich dabei mit dem ersten Buchstaben eines jeden Verses aber auch am Alphabet:
http://www.krimi-forum.net/Datenbank/Autor/fa000762.html).
* I. Bachmann: Reklame, z.B.
http://words.piranho.com/bachmann-ingeborg_reklame.html
Hier liegt eine Montage zweier Texte vor.
* Auch die konkrete Poesie muss hier genannt werden, etwa Gomringer (http://www.brown.edu/Research/dichtung-digital/SS02/schweigen.htm).
* Andere Beispiele wären etwa Peter Handke: Die drei Lesungen eines Gesetzes (hier), oder das Bildgedicht „Die Trichter“ von Christian Morgenstern.
* Beim Akrostichon muss die Abfolge der ersten Buchstaben der Verse einen Namen oder Spruch ergeben; ich verweise auf ein Beispiel eines früheren Kollegen, Friedhelm Schmitz (http://www.keinverlag.de/texte.php?text=139747).
* Eine gute Übersicht über viele Möglichkeiten, den Aufbau eines Gedichtes primär über die Form zu gestalten, bietet das Buch „Das Wasserzeichen der Poesie oder Die Kunst und das Vergnügen, Gedichte zu lesen. In 164 Spielarten vorgestellt von Andreas Thalmayr“ (von Hans Magnus Enzensberger, Nördlingen 1985).

2. Eine weitere Einschränkung muss gemacht werden: Manche Texte erschließen erschließen sich erst ganz oder teilweise über ihren Bezug zu anderen Texten; das gilt nicht nur für Parodien, sondern auch für Gedichte, die oft unter dem Titel „Replik“ oder „Widerlegung und Weiterführung“ zusammengestellt werden, zum Beispiel
* Bertolt Brecht: Fragen eines lesenden Arbeiters
(http://www.sozialistische-klassiker.org/Brecht/Brecht16.html), und
* Volker Braun: Fragen eines regierenden Arbeiters.
Dieser Aspekt wird heute unter dem Begriff der Intertextualität besprochen
(http://www.uni-essen.de/literaturwissenschaft-aktiv/Vorlesungen/epik/intertextg.htm http://www.jolifanto.de/intertext/intertextualitaet.htm u. a.). Hierhin gehört auch das Phänomen der Parodie.

3. Aus Romanen kenne ich auch eine seltsame Konstellation: Der Autor führt einen beschränkten Erzähler ein (Don Quijote, Huckleberry Finn), wobei der Leser bald merkt, dass es eher um die verrückte Perspektive des Erzählers (Don Q.) und die darin erschlossene Welt (H. Finn) als um eine Kommunkation des Erzählers mit irgendwelchen Hörern geht. Der Leser wird direkt vom Autor eingeladen, zu diesem Quark Stellung zu beziehen oder herzhaft zu lachen; bei Gedichten denke ich etwa an Morgensterns unsterbliches Gedicht „Die unmögliche Tatsache“ (http://www.wspiegel.de/kurs/morgenstern.htm).

Zusammenfassend kann man also sagen, dass viele Gedichte seit dem Sturm und Drang als kommunikatives Geschehen zwischen Sprecher und Hörer verstanden werden müssen, dass es aber auch andere Prinzipien gibt, die den Aufbau von Gedichten bestimmen können – dass es jedoch durchweg nicht ausreicht, die Anzahl der Strophen und Verse zu zählen sowie die Reimform zu bestimmen, wenn man ein Gedicht verstehen will.
* Es gibt eine Variation dieses Aufsatzes als Beitrag bei lehrer-online; ich danke Gabi Netz für ihre Arbeit: http://www.lehrer-online.de/gedichte-verstehen.php; ich habe zu einem Gedicht, das im bayerischen Abitur untersucht werden sollte, noch einen Exkurs zum Thema geschrieben.

Einen kleinen Aufsatz darüber, wie man die Klangform bzw. den Rhythmus eines Gedichts ermittelt, habe ich veröffentlicht unter https://norberto68.wordpress.com/2010/11/30/die-klangform-des-gedichts/

Links zu Texttheorie / Einheit / Struktur des Textes:
http://phil.muny.cz/data/NJII_275/Text%20und%20Satz.doc
http://www.lingue.uniba.it/dag/pagine/personale/sasse/sasse_lingua02_unit11.doc
http://www.slm.uni-hamburg.de/ifg1/Personal/Schroeder/Seminarmaterial/WS-06-07/Sem_II/II_Textlinguistik.pdf

sowie mein Aufsatz https://norberto68.wordpress.com/2011/01/12/text-koharenz-thema/

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Überarbeitete Fassung des theoretischen Teils des Aufsatzes:

Gedichte verstehen – eine methodische Anleitung

Grundlage des Verstehens ist die Einsicht, dass ein Gedicht ein fiktionaler Text ist. Was heißt das? Das Gedicht ist als fiktionaler Text in der Regel nicht direkt an Leser gerichtet, sondern eher ein Text für sich, meinetwegen ein Kunstwerk. Man macht sich das am besten im Bild von zwei Ebenen klar, die übereinander geschichtet sind:

Realität:

Irgendwo/wann: Dichter schreibt        –        Leser, lesen das Gedicht später
(Zwischen Dichter / Leser steht ein Verlag, ein Buch usw. als Vermittler: Gedicht plus Überschrift)

Fiktion:

Situation: Jemand, oft nicht als Figur greifbar, sagt etwas – zu einem Hörer
(Das ist der Text des Gedichtes, ohne Überschrift.)

Was der Dichter vielleicht, wenn überhaupt „sagen“ will und was die Leser tatsächlich lesen („Rezeption“), sind zwei verschiedene Dinge; die Leser sind zunächst auf das aus, was der Sprecher des fiktionalen Textes sagt.

Wir bewegen uns zunächst nur in der unteren Ebene, im fiktionalen Text. Ich möchte einen Weg zum elementaren Verständnis von Gedichten als Texten vorschlagen und den Begriff des Text-Aufbaus von den formalen Elementen des Gedichts trennen; wenn man diesen Weg geht, wird man viele rhetorische, literaturgeschichtliche und formale Blüten am Wegesrand zunächst nicht beachten, sondern deren Betrachtung auf später verschieben – zuerst muss man auf dem Weg zum Verständnis des Gedichtes als Text bleiben. Dieser Weg geht vom Sprecher des Gedichtes aus und folgt seinem sprachlichen Handeln bis ans Ende der Äußerung. Man könnte auch sagen: Man muss das Gedicht als kommunikatives Geschehen begreifen. Die hier verwendeten theoretischen Begriffe sind der des sprachlichen Handelns bzw. der Sprechakte und der des Gesprächs bzw. der Gesprächssituation.
Im Gedicht sagt also der Sprecher (nicht der Dichter!) nicht nur etwas, sondern er tut in einer fiktiven Situation etwas, indem er zu seinem fiktiven Hörer oder seinen fiktiven Hörern (nicht zum Leser!) spricht; im fiktiven Zeitraum des Sprechens trägt der Sprecher seine Äußerung vor. Die durch dieses Modell ermöglichten Leitfragen lauten:
* Wer oder was ist der Sprecher?
* Zu oder mit wem spricht der Sprecher?
* In welcher Situation äußert sich der Sprecher, in welche Situation hinein spricht er?
* Worüber spricht er dabei?
* Was tut er, indem er so spricht?
[Mit diesen Fragen kann man das erfassen, was man unscharf „das Thema“ nennt und was meistens als eine Umschreibung des Inhalts angeboten wird. – Eine weitere, gerade für das Gedicht wichtige Frage wäre: „Wie spricht der Sprecher?“ Aber damit wollen wir uns jetzt noch nicht ausdrücklich befassen.]
Hierbei wird vorausgesetzt, dass alle Wörter des Textes bekannt sind; unbekannte oder ungebräuchliche Wörter muss man mit dem Wörterbuch erkunden. Im Wörterbuch steht jedoch nur ein Feld von Bedeutungsmöglichkeiten, nicht die Bedeutung im vorliegenden Gedicht; mit dem Wörterbuch zu arbeiten muss man einüben.
In das sprachliche Handeln können auch „rhetorische Figuren“ hineinspielen; so könnte ein Sprecher durch Wiederholung etwas eindringlich darstellen, durch ironische Bemerkungen spotten, durch rhetorische Fragen jemanden angreifen usw. – dann gehören diese Figuren nicht zum „Schmuck“ eines Gedichtes, sondern zum Sprechakt und sollten dort berücksichtigt werden. Das gilt ebenso für Reime, soweit sie zum „Sinn“ der Äußerung beitragen und nicht bloß einen Gleichklang bilden. Auch Tempo und Lautstärke des Sprechens sowie die Melodie der Stimme (Höhe, Pathos) sind durch den Sprechakt bedingt und können nur von ihm her erschlossen und gestaltet werden. – Was hier zu den verschiedenen Stufen der Erarbeitung gesagt wird, gilt also nur begrenzt.
Zum Sprecher als der dominierenden Figur gehören die Aspekte der Situation, der Perspektive (Ich, Figur, pure Sprechfunktion), der Sprechakte (meditieren, anklagen, erzählen…), der Sprechweise (Rhythmus, Klangfarbe).
Der Aufbau des Textes wird nach zwei unterschiedlichen Aspekten bestimmt:
* der Aufbau des im Text präsenten Sprachgeschehens (vom Sprecher her); gegliedert wird eine Äußerung zum Beispiel durch Abwandlung des Themas, der Stimmung des Sprechers, des Adressaten (auf Pronomina und Anreden achten!), des Sprechaktes (manchmal Tempus- oder Moduswechsel) sowie durch chronologische oder kausale Zuordnung einzelner Sätze, Strophen, Passagen;
* die Textgestalt: Strophen-, Reimform.
Mit der Frage nach der Gedichtform eröffnen wir die eher formale Untersuchung, also den zweiten Teil unserer Analyse. Die einzige direkte Anweisung des Autors zum Verständnis ist die Überschrift des Gedichtes – aber wie die zu stehen ist, ergibt sich erst, wenn man das Gedicht verstanden hat.

Im zweiten Durchgang achtet man auf die formalen Elemente des Gedichtes, die man jedoch als eine Leistung des Sprechers begreifen muss: Nicht der Dichter gebraucht also Kontraste [auch wenn ich auf meiner Merkliste den analytischen Begriff „rhetorische Mittel“ abhake!], sondern der Sprecher stellt zwei Dinge gegenüber; nicht der Dichter verwendet ein Enjambement, sondern der Sprecher spricht fröhlich oder erregt über das Versende hinweg (Enjambement).
Das Grundelement des Gedichtes ist der Vers. Strophen sind aus Versen aufgebaut. Dementsprechend muss man den Rhythmus untersuchen: das Zusammenspiel zwischen Vers und Satz, zwischen Takt (Metrum) und tatsächlicher Betonung, zwischen Pausen und Sprechfluss sowie das Tempo. Reime binden als Element der Strukturierung Verse im Klang aneinander und erzeugen dadurch auch kleine Pausen.
Als letzte Frage kann man untersuchen, welche Bilder und Figuren der Sprecher verwendet (Einteilung nach Ivo Braak: Poetik in Stichworten, 7. Auflage):
* Bilder:  Metapher; Sonderformen: Synästhesie, Personifikation;
Metonymie; Sonderform: Synekdoche (pars pro toto);
Bild: Bild, Vergleich, Symbol, Chiffre.
* Figuren: Wortfiguren: Emphase, Hyperbel, Untertreibung, Umschreibung;
Satzfiguren: Verbindung (keine – viele), Worteinsparung,
Häufung, Wortstellung (parallel, überkreuz, Inversion,
Anakoluth, falsche Folge);
Gedankenfiguren: Anruf, Frage, Entgegenstellung (Antithese),
Widersprüchlichkeit;
Klangfiguren: Wiederholung, Wortspiel, Lautmalerei.
Es kann nicht darum gehen, in Sachen formaler Analyse Vollständigkeit zu erreichen; das ist etwas für Spezialisten, meine ich; die meines Erachtens wichtigsten Bilder und Figuren habe ich oben unterstrichen. Übersicht im Internet: mein Aufsatz zum Thema (mit Verweis auf einen Beitrag bei lehrer-oline) oder http://www.kerber-net.de/tqschnel.htm (dort: -> Lyrik -> Rhetorische Figuren)

Im dritten Durchgang kann man dann weitere Beziehungen herstellen oder aufzeigen, teils zur literarischen, teils zur realen Welt:
– zu anderen Gedichten des Autors,
– zu anderen Werken des Autors,
– eventuell zum Leben des Autors (diese Beziehung wird oft überschätzt!),
– zu thematisch verwandten Gedichten der Zeitgenossen,
– zur historischen Lage der Entstehungszeit,
– zu einer literarischen Schule oder Epoche,
– zu verwandten Gedichten der Vergangenheit;
– man kann auch untersuchen, wo das Gedicht veröffentlicht wurde, wie und von wem es gelesen wurde/wird (Rezeption), wie verbreitet es ist oder in welche Sammlungen es aufgenommen wurde.
Dieser dritte Durchgang erfordert viel Zeit und ist in seiner Gesamtheit eher etwas für belesene Lehrer und Professoren. Schüler werden sich mit der Aufgabenstellung begnügen, die ihnen mitsamt dem Material inklusive Erläuterungen vorgelegt wird, wenn sie es nicht aus dem Unterricht kennen.
In Auseinandersetzung mit anderen Lesern kann man sein Verständnis überprüfen; das eine richtige Verständnis gibt es vielleicht nicht – man kann nur versuchen, nicht gegen den Text zu lesen, und darf nicht das, was einem zu einzelnen Wörtern einfällt, für ein Verständnis des Gedichtes halten.

Letztlich muss sich das Verständnis im Sprechen bewähren. Ein Gedicht ist ein Klanggebilde (es gibt jedoch auch Gedichte als optische Gebilde!), man muss es hören und damit auch sprechen: im eigenen Sprechen das Verständnis erproben, eventuell mit dem Vortrag anderer vergleichen.

Bisher war noch nicht von „analysieren/interpretieren“ die Rede; ich persönlich würde das, was im vorhin beschriebenen dritten Durchgang geleistet wird, „interpretieren“ nennen. In der Beschreibung der Operatoren für das Zentralabitur 2008 NRW werden die beiden Verben als übergeordnete Operatoren verstanden und gleichbedeutend gebraucht.
Wenn die beiden Verben übergeordnete Operatoren bezeichnen, heißt das, dass die Aufgabenstellung in einer Klausur enger gefasst sein muss: Interpretieren Sie das Gedicht, indem sie dies und das untersuchen… (24.11.08)

Noch ein Versuch, den Begriff Aufbau des Gedichts zu klären: https://norberto68.wordpress.com/2012/03/06/was-heist-den-aufbau-des-gedichts-beschreiben/ (März 2012)

Gedichtanalyse, Gedichte analysieren – Überblick: meine Aufsätze (mit Beispielen)

Im Lauf der Zeit habe ich eine Reihe von Aufsätzen zur Gedichtanalyse geschrieben, weil ich im Verlauf des Arbeitens zusammen mit den Schülern immer wieder hinzugelernt habe. Ich stelle hier einmal die Links zu allen meinen Aufsätzen zusammen; die beiden ersten waren auch zeitlich die ersten – die folgenden sind hier systematisch geordnet.

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/gedichte-analysieren-methode-der-gedichtanalyse/ (für Sek II gedacht)

https://norberto68.wordpress.com/2011/page/12/ (Hier beginnt die Systematik.)

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/textbegriff-textlinguistik-gedichte-als-texte-verstehen/ (elementar)

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/zuerst-den-aufbau-von-gedichten-untersuchen-gedichtanalyse-1-schritt/ (grundlegend)

https://norberto68.wordpress.com/2012/03/06/was-heist-den-aufbau-des-gedichts-beschreiben/ (Einführung in den vorhergehenden Aufsatz)

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/rhythmus-eines-gedichts-beispiel-goethe-gefunden/ (Hier beginnen die Einzelaspekte.)

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/rhythmus-eines-gedichts-beispiel/

https://norberto68.wordpress.com/2010/11/30/die-klangform-des-gedichts/

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/bildhaftes-sprechen-formen-und-eigenart/

https://norberto68.wordpress.com/2011/07/20/bildhafte-sprache-in-gedichten-2-fassung/

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/bildhaftes-sprechen-beispiel-heym-ophelia/ oder https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/bildhaftes-sprechen-beispiel-steffen-elsa-benn-einsamer-nie/ (drei Beispiele: Analyse bildhaften Sprechens)

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/logik-bildhaften-sprechens-und-denkens-beispiele/

https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/gedichtanalyse-beispiel-mit-methodischem-kommentar-ina-seidel-trost/ (Beispiel einer Analyse)

https://norberto68.wordpress.com/2012/10/12/gedichtvergleich-methode-beispiele/ (eine eigene Form des Arbeitens, passt nicht ganz ins System)

Meine Beiträge zur Gedichtanalyse bei lehrer-online:

http://www.lehrer-online.de/gedichte-verstehen.php?sid=37763964136283472834400470047030 (Kurs zur Gedichtanalyse)

http://www.lehrer-online.de/rhetorik-im-netz.php?sid=35381799604093426234400470047740 (Bildhaftes Sprechen: Rhetorikthemen im Netz)

http://www.lehrer-online.de/lyrik1945-1960.php (Deutsche Lyrik 1945-1960)

Heute stehen meine Gedichtanalysen (Beispiele) in dem Blog http://norberto42.wordpress.com (dort am linken Rand die Kategorien: Gedichte 17. – 20. Jahrhundert; siehe in diesem Blog norberto68.wordpress.com rechts bei den Kategorien: Methodisches).

Über Lyriktheorie für Schüler habe ich einen Beitrag geschrieben, der verschiedene frühere Darstellungen zusammenfasst: https://norberto68.wordpress.com/2012/08/01/einfuhrung-in-die-lyrik-theorie-fur-schuler/