Gutes Deutsch schreiben – Regeln und Tipps

Ich schreibe hier nicht über die Frage, wie man Rechtschreib- und Grammatikfehler vermeidet – das setze ich jetzt als bekannt voraus. Es geht vielmehr darum, wie man flüssiges, gutes Deutsch schreibt. Ich beziehe mich direkt auf meinen Aufsatz „Typische Fehler im deutschen Aufsatz“ (https://norberto68.wordpress.com/2012/10/27/typische-fehler-im-deutschen-aufsatz/), wo die Fehler an Beispielen erklärt werden: Wenn man Fehler vermeidet, macht man es richtig.

1. Vor dem Schreiben

Mache dir klar, über welche Frage du schreibst.

Bedenke und notiere, welche Aspekte der Frage bzw. welche Teilfragen du behandeln musst.

Lege die Reihenfolge dieser Aspekte fest, ehe du zu schreiben beginnst.

(Vergleiche dazu https://norberto68.wordpress.com/2013/11/07/unterrichtsreihe-ordnen-gliedern-gliederung-anfertigen/ und https://norberto68.wordpress.com/2011/02/13/gliederung-von-der-stoffsammlung-zum-aufsatz-beispiele/)

2. Beim Schreiben

a) Insgesamt:

Benenne zu Beginn die Frage, um die es geht.

Mache deutlich, welchen Aspekt du gerade behandelst.

Beginne für jeden neuen Aspekt einen neuen Absatz.

Zeige durch Querverweise, worüber du schon gesprochen hast oder später schreiben willst.

b) Auf der Ebene der Sätze:

Achte auf das der Textsorte angemessene Tempus (erklären: Präsens; berichten: Präteritum).

Fülle die Satzbaupläne aus; spare also keine notwendigen Angaben und Ergänzungen ein. (Siehe zur Satzlehre https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/satzlehre-der-deutsche-satz/ und https://norberto68.wordpress.com/2011/02/14/innere-gliederung-des-deutschen-satzes-die-satzklammer/ sowie https://norberto68.wordpress.com/2011/06/20/vorrang-des-verbs-vor-dem-substantiv-nomen-beispiel-verraten/!)

Vergiss nicht die zum Verständnis erforderlichen Attribute.

Löse komplexe Nominalphrasen in Nebensätze auf.

Achte auf eindeutigen Bezug der Pronomina.

Achte auf die richtige Wortstellung innerhalb des Satzes.

3. Nach dem Schreiben

Prüfe, ob du alles gesagt hast, was du sagen wolltest.

Überlege, ob du die richtige Reihenfolge der Aspekte gewählt hast.

Prüfe, ob ein anderer auf Anhieb verstehen kann, was du meinst.

Das alles prüft man leichter, wenn man seinen Text am nächsten oder übernächsten Tag noch einmal kritisch liest; unmittelbar nach dem Schreiben hat man nämlich noch nicht genügend Abstand vom eigenen Text.